Beschreibung
Eigentlich hätte Großvater lieber per Dekret die Dummheit verboten. Doch sein Freund Herbert, der im Dorf die Hühner schlachtet und wie er eher versehentlich in die Kommunistische Partei eingetreten ist, hat eine andere Idee, wie man die Weltrevolution in Gang setzt: natürlich mit einer Bombe in einer Machtzentrale der herrschenden Klasse!
Nachdem ein erster Anschlag auf eine unschuldige Rathaustreppe im Nachbarort noch nicht ganz den gewünschten Erfolg erzielt, flüchtet er mit seiner neuen Freundin Else nach Wien und gerät in die Fänge von Genosse Schmidt und Genossin Olga, die einen weitaus größeren Beweis für seine Loyalität zur Partei einfordern: Er soll den Stephansdom sprengen.
Lothar Beckers liebevoll-grotesker Roman ist eine ironische Abrechnung mit Ideologien, Weltanschauungen und den mit ihnen verbundenen Heilserwartungen.
Mini-Lesung mit Lothar Becker
Presse- / Bloggerstimmen
»Der Schreibstil war super, voll mit Witz und Ironie – es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Und am Ende war es viel zu schnell vorbei.«
Anett Künzel, Anetts Bücherwelt
»Der Interpretationsspielraum, den der Autor offenbart, ist bemerkenswert und für meinen Anspruch an ein solches Buch genau richtig.«
»Mit entfernten Anleihen bei Jonassons ›Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg …‹ und Hašeks ›Soldaten Schwejk‹ bietet die parabelhafte, satirische Groteske, die mit scheinbar naiv agierenden Hauptfiguren viel Wahrheit und Weisheit in eine aberwitzige, den Sozialismus karikierende Weltverbesserungsgeschichte packt, reichlich Lesespaß.«
Jürgen Seefeldt, ekz.bibliotheksservice
»Lothar Becker knüpft dabei an eine der größten und schönsten Traditionen östlicher Erzählkunst an – an die Satire im Stil der Sostschenko, Ilf und Petrow, die auf ihre Weise ja schon die erschütternden Fehlentwicklungen des sozialistischen Traums in der frühen Sowjetunion unter die Lupe nahmen.«
Azyria_Sun –
Ein Fahrrad, eine Bombe, Weltfrieden, Philosophie und ganz viel Humor
„Die Welt kann man nur durch Liebe besser machen“ (Seite 250)
Worum geht’s?
Großvater will die Welt verbessern – mit einem Verbot der Dummheit. Sein Kumpel Herbert weiß es besser und ihm zuliebe tritt er in die kommunistische Partei ein. Ohne es zu wollen steckt Großvater plötzlich mitten drin in der Weltrevolution und soll für die Partei verschiedene Attentate verüben. Dabei wollte er es doch nur Herbert recht machen, die Welt friedlicher gestalten – und ein Fahrrad.
Meine Meinung:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist ein geniales Buch! Obwohl die Sprache einfach ist – fast, als würde der Autor schreiben, was den Protagonisten gerade so durch den Kopf geht -, ist es gerade dieser Stil, der das Buch so einzigartig macht. Neben den teils einfachen, teils komplexen philosophischen Gedankengängen des Großvaters und den trockenen, ironischen Dialogen der Protagonisten beschreibt Lothar Becker auch die Menschen und die Umgebung als wäre man mitten drin. Er macht die Geschehnisse in dem Buch lebendig und man ist nicht nur LeserIn, sondern es fühlt sich an, als wäre man mit dabei.
Auch die Protagonisten sind einfach einzigartig, lebensecht und genial. Großvater, der erst 20 ist und auf eine kindlich naive Art es allen Recht machen möchte, die Welt verbessern möchte. Und dadurch immer tiefer in die Bredouille gerät. Sein Kumpel Herbert, der unbedingt ein Fahrrad möchte, deshalb in die Partei eintritt und auch Großvater dazu bringt, in die Partei einzutreten – was der Auslöser für alles Weitere war. Der am Ende aber zu ihm gehalten hat und für ihn da war. Else, die Großvater bei seinem ersten Attentat kennengelernt hat und die ihn dann wie ein gutes Gewissen auf seiner „Reise“ begleitet hat. Alles sympathische Charaktere, die auf ihre einfache Art mehr als genial sind.
Dann die Genossin Olga – ich hatte immer eine Mischung aus strenger, russischer Vorstandsdame und Domina im Kopf. Sie verkörpert den Gedanken des Kommunismus perfekt. Ihr Auftreten, ihre Art – unglaublich gut beschrieben. Madame Blavatsky, die übergewichtige, große Hellseherin – eine ganz eigene Person, die aber ebenfalls so charakteristisch und lebensecht beschrieben wird, wie man sich eine Hellseherin vorstellt; es haben nur noch die großen Creolen gefehlt.
Auch die Geschichte selbst. Die Mischung aus der Darstellung der Landschaften, der Personen; das Tempo der Geschichte selbst. Mal musste ich schmunzeln, mal habe ich mitgefiebert. Es war spannend, was war lustig – und dann war das Buch leider schon zu Ende…
Fazit:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist einfach ein geniales Buch. Man fühlt sich mitten hineinversetzt in das Geschehen. Erlebt gemeinsam mit den Protagonisten ein kleines Abenteuer und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Komisch, ironisch und philosophisch wurde ich mehr als gut unterhalten und ich werde auf jeden Fall noch mehr von dem Autor lesen!
Von mir 5 Sterne für ein gelungenes Buch über den Großvater, der eigentlich nur ein bisschen Frieden und ein Fahrrad für seinen Kumpel Herbert wollte.
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Tabea Pioch –
Wer wünscht sich das nicht? Gerechtigkeit! Für jeden Menschen das was er braucht. Aber besonders für mich ein wenig mehr Gerechtigkeit – ein eigenes Haus sollte doch wohl drin sein, ein gut bezahlter Job für etwas weniger Tun oder 100 Tage Urlaub im Jahr. Das wäre doch nur gerecht… Oder wie in Lothar Beckers neuem Buch ” Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen” die Sehnsucht nach einer gerechteren Verteilung von Verstand bzw. von Fahrrädern. Der Titel des Buches sagt zur Handlung schon beinahe genug aus. Großvater ist noch ein junger Mann in einem kleinen Dorf. Befreundet ist er mit Herbert. Die beiden haben Träume. Keine großen – mal ein Blick von einer Frau oder das entsprechende Fahrrad zur Luftpumpe. Da kommen ihnen die Ideen der Kommunistischen Partei ganz gelegen. So richtig damit auseinandersetzen muss man sich nicht, wenn doch die gewünschte Gerechtigkeit an oberster Stelle steht. Dass dafür etwas getan werden muss, ist selbstredend. Und so kommt es. Großvater schwimmt los.
Lothar Becker versteht es außerordentlich gut, mit Worten zu zaubern. Es ist nicht die Handlung des Buches, die begeistert. Die Worte, Sätze und das Dazwischen sind das Wunderbare! Der Leser erhält Einblick in Gedanken und Ideen, wie eine bessere Welt aussehen kann. Schneider verwendet so viel Wortwitz, dass der Leser nicht nur ständig kichern muss, sondern auch ins Nachdenken kommt. Dabei ist nicht entscheidend, ob die klangvollen Worte des Kommunismus vielleicht ins Lächerliche gebracht werden, dass Ideen nicht funktionieren können. Nein! Der Leser darf sich selbst spiegeln, an die Nase fassen, sein kleines Universum aufräumen. Aber das völlig ohne Keule oder Zwang. Es passiert automatisch beim Lesen.
Ein wunderbar herrliches Buch, das zu viel mehr taugt, als einer kleinen Lektüre zwischendurch.
Verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Anna Ressler –
Inhalt: Versehentlich treten Großvater und sein Freund Herbert in die Kommunistische Partei ein. Sie wollen die Welt verändern, für mehr Gerechtigkeit sorgen – und sie wollen ein eigenes Fahrrad. Während Großvater diese Ziele am liebsten friedlich durch Verbot von Dummheit und Vernunftgymnastik erreicht hätte, ist Herbert der Meinung, dass man nur mit einem großen Knall die Weltrevolution in Gang setzen kann. Bald ist die Idee mit der Bombe geboren und ausgerechnet Großvater zündet sie auf den Stufen einer Machtzentral (der Rathaustreppe im nächsten Dorf). Das hat leider nicht ganz den gewünschten Effekt und plötzlich befindet sich Großvater mit einer jungen Frau namens Else auf der Flucht. Außerdem ist er der Parteizentrale der Kommunisten in Wien aufgefallen und diese hat große Pläne mit ihm….
Meine Meinung: Genauso skurril wie die Inhaltsangabe anmutet ist diese Geschichte auch. Der Autor hat einen angenehmen Erzählstil und regt den Leser oft zum Nachdenken, aber auch zum Lachen an. Ich muss zugeben, dass ich etwas gebraucht habe um in die Geschichte hinein zu kommen und zu verstehen, dass ich die Story nicht ganz so ernst nehmen darf. Das große Thema ist Weltverbesserung und Gerechtigkeit. In diesem Fall im Zusammenhang mit dem Kommunismus. Hier liegt auch einer meiner Kritikpunkte das politische Thema blieb wirklich sehr oberflächlich und voller Phrasen. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht.
Die Protagonisten: Großvater erschien mir sehr naiv und seine Gedankengänge sehr einfach. Das hatte auch etwas und er hat im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchgemacht die mir sehr gut gefallen hat. Else war von Anfang an mein Liebling, sie hat praktisch gedacht und gehandelt – damit konnte ich mich identifizieren. Großvaters Freund Herbert war mir leider nicht sympathisch, auch die Wandlung die er durchgemacht hat konnte daran nichts ändern. Einen wirklichen Gegenspieler gab es nicht, nennen wir es ein paar ungeplante Hindernisse und Genossin Olga, die Frau war jedenfalls eine Marke für sich.
Die Handlung war voller skurriler Einfälle und auch tiefsinniger Gedanken in einer interessanten Mischung, weshalb ich das Buch auch lange nicht einzuordnen wusste. Trotz etlicher Spannungsmomente wurde ich nicht ganz in ihren Bann gezogen.
Mein Fazit: Ich hätte dieses Buch eher in die Kategorie Humor und Satire verortet. Mir hat es oft an Tiefe gefehlt und deshalb gebe ich dem Buch solide 3 Sterne. Der Stoff bietet durchaus Diskussionspotential und erhält von mir daher auch eine Leseempfehlung.
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Martina Leseberg –
Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzten ist das neuste Buch des Autors Lothar Becker, der bereits verschiedener Erzählungen und Romane veröffentlicht hat.
In diesem Buch erzählt er, wie der Titel des Buches schon sagt, die Geschichte des Großvaters, der 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang um die Weltrevolution in Gang zu setzen. Großvate Bruno und sein Freund Herbert sind schon länger davon überzeugt, dass die Welt ungerecht ist und sich etwas ändern muss. Nachdem sie, ohne irgendwelche Kenntnisse darüber, worum es im Kommunismus eigentlich geht, sondern eigentlich um an ein Fahrrad zu kommen, in die kommunistische Partei eingetreten sind, kommen sie zu dem Schluss, dass eine Bombe, in einer Machtzentrale gelegt, die einzige Möglichkeit ist, ihr Ziel zu erreichen. Da Herbert als Hühnerschlachter unabkömmlich ist, wird Bruno für die Tat auserwählt.
Beim Versuch die Rathaustreppe im Nachbarort zu sprengen, lernt Bruno Else kennen, mit der er nach Wien flieht um dort an Genosse Schmidt und Genossin Olga zu geraten, und nun soll er den Stephansdom in die Luft jagen. Die weiteren Abenteuer von Bruno, Else und Herbert mit der kommunistischen Partei erzählt der Autor im Stil eines modernen Märchens mit viel Menschenkenntnis und Humor. Dabei hat der Leser das Vergnügen noch eine ganze Reihe skurrile und interessante Persönlichkeiten, Schauplätze und ungewöhnliche Weltsichten kennenzulernen, und auch Bruno und Herbert lernen eine Menge über die harten Realitäten der Welt auußerhalb ihres Dorfes.
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Lena –
Der Roman beginnt wie im Titel geschrieben mit einem Opa der mit einer Bombe in den Bach sprang und damit die Geschichte ins Rollen bringt.
Man begleitet dem Opa auf seiner Reise und erlebt mit ihm so manchen grotesken Moment und die Entwicklung wie er und andere Protagonisten immer mehr den “Sinn” hinter Revolutionen verstehen.
Es geht um verschiedene Weltanschauung, Manipulationen, die Verteilung von Macht und Verbreitung von Ideologien, denen viele einfach ohne nachzudenken hinterherlaufen- ohne über Sinn und Unsinn nachzudenken.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und dadurch zügig zu lesen. Einen Sternabzug gibt es weil es schwer in die Story rein kam. Mich nervte wie naive die Charaktere waren und erst später im Buch nach einigen ne Wendungen kam ich besser mit dem Charakteren klar. Wichtig: nicht immer alles so ernst nehmen. Vieles ist wirklich grotesk, aber wenn man sich auf die Art Roman einlässt, gewinnt er sehr an Tiefe. Man kommt ins nachdenken und nimmt auf jeden Fall was mit.
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen